Obst- und Gemüsevernichtung in der gesamten EU

Nachrichten, wie dieser Bericht über die Kraut- und Äpfelvernichtung in Eferding, der Gemüse-Hochburg in Oberösterreich, erschüttern derzeit die ganze EU. Aus österreichischer Sicht kann man natürlich fragen, ob es die geringe Menge an Agrarexporten (ca. 100 Mio. Euro), die Österreich nach Russland tätigt, wirklich das Fass zum Überlaufen bringen kann? Und das vor allem bei Lagergemüse und -obst wie Kraut, Karotten und Äpfel kann ich das als „normaler Konsument“ nicht ganz nachvollziehen. Kann man die für Russland produzierten Tonnen tatsächlich nicht in Österreich einlagern? Schließlich gibt es jährlich schwankende Erntemengen und wir lagern ein ganzes Jahr über heimische Äpfel ohne Schwierigkeiten.
Es liegt wohl nicht an unseren Mengen in Österreich. Viel eher liegt es wohl daran, Viel eher liegt es wohl daran, dass Obst und Gemüse, frisch und zur Verarbeitung, aus aller Herren Länder in alle Märkte drängen und die Preise damit sinken und sinken. Sowohl der Handel als auch die Verarbeiter warten und kaufen dann, wo es am billigsten ist. Viele Verarbeiter haben vermutlich bei Massengemüse und –obst keine Abnahmeverträge mit den Bauern – damit wird die Ernte nicht abgenommen, wenn keine Bestellungen vorliegen. Konservenhersteller produzieren schließlich heute genauso wie jeder andere „on demand“ und nicht auf Lager wenn zu viel da ist. Das Risiko übernimmt niemand mehr. Das gesamte System ist auf absolute Kosteneffizienz ausgerichtet und ausgereizt. Kein Spielraum für Unvorhergesehenes. Dann muss die EU mit Subventionen zur Vernichtung einspringen für Plantagen die vorher für den Export subventioniert wurden. Das System ist krank.
Agrarrohstoffe global zu produzieren hat sich in den letzten Jahren in vielerlei Hinsicht als negativ herausgestellt. Was und wie kann dieses Rad durchbrochen werden? Vorschläge und Ideen zur Diskussion erbeten!